Wer
hat verwechselt die Jahre?
Schimmern silbern die Haare?
Ist der Frühling vorbei?
Wann
sind die Blüten verblichen?
Ist der Sommer gewichen,
kommt nicht wieder der Mai.
Was
ist in Wahrheit geblieben
von den Kämpfen, dem Siegen, Sorgen,
Sammeln und Planen für morgen?
Wie
ist der Wandel gekommen,
und was hat er genommen,
und was bringt er herbei?
Manchmal weißt du nicht, wie dir geschieht
und manchmal, da bist du dir fremd;
plötzlich in wallender Glut erglüht
und plötzlich von Schweiß überschwemmt;
plötzlich im Tränenmeer ertrunken
und keine Aussicht auf Land;
plötzlich versprühst du wütende Funken:
so hast du dich nicht gekannt.
Träume, Gedanken in wilder Jagd
verfolgen dich tief in der Nacht,
und bis dann endlich der Morgen tagt,
hast du viele Stunden gewacht.
Regellos rollt die rote Welle
noch einmal mit dir davon,
doch irgendwann versiegt diese Quelle,
und dann begreifst du es:
|
Schon
ist der Wandel gekommen,
manches, das er genommen,
ist für immer vorbei.
Häng
nicht an dem, was verblichen,
doch dem du ausgewichen,
dem stell heute dich neu!
Nimm,
was dir wirklich geblieben,
als dein eigenes Lieben, Hassen,
Handeln und Halten und Lassen!
Geh
mit dem silbernen Haare
durch den Wechsel der Jahre
und sei unverschämt
und sei unverschämt
und sei
unverschämt frei!
|