So trüb ist der Novembertag.
Wo könnte Licht herkommen?
Da hat die Birke vor dem Haus
es in die Hand genommen.
Sie ließ ihr grünes Blätterkleid
in hellem Gold erstrahlen,
als wollte sie der Sonne Glut
in ihre Zweige malen.
Es spricht in mir wohl der Verstand:
Du darfst dem Glanz nicht glauben,
des Todes Farbe färbt sie so,
er wird ihr alles rauben.
Doch ahnt mein Herz: Sie schöpfte Licht
in Zeiten voller Wonne.
Es hat sie durch und durch erfüllt,
nun wird sie selbst zur Sonne.
So kann sie geben, was sie ist,
kann leuchten und verblassen,
sich der Verwandlung anvertrau’n
und alles fallen lassen.
© Claudia Mitscha-Eibl, A-2100 Korneuburg
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