Krähenflug
Text und Musik: Claudia Mitscha-Eibl
Fort fliegen die Krähen ins Nachtquartier
und schreien dir zu: Komm mit!
Worauf willst du warten, was suchst du noch hier?
Folg du ihrem Flug Schritt für Schritt.
Halt nicht an beleuchteten Fenstern dich fest,
du findest darin kein Zuhaus.
Lass los, was sich nicht von dir halten lässt.
Komm mit, in das Dunkel hinaus.
Am Morgen, da kehren die Krähen zurück,
auch du kehrst dann wieder hier ein.
Das Leben umfängt dich mit Freude und Glück
und nährt dich mit Brot und mit Wein.
Und doch ist kein Bleiben an diesem Ort,
drum mach dir’s nicht allzu bequem.
Es wird wieder Nacht und du musst wieder fort,
du musst in die Dunkelheit gehn.
Die Schatten sind lang und das Licht wird fahl,
der Tag ist zu Ende gebracht,
und irgendwann folgst du zum letzten Mal
dem Flug jener Vögel der Nacht.
Du warst hier nur Gast, warst hier niemals zu Haus,
auch wenn es dir manchmal so schien.
Du ziehst mit den Krähen ins Dunkel hinaus,
und keiner kann wissen wohin.
Du ziehst mit den Krähen ins Dunkel hinaus,
und keiner kann wissen wohin.
© Claudia Mitscha-Eibl, A-2100 Korneuburg
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