Kalte Jahreszeit
(nach einem Text von N'Azalais de Porcairagues aus dem 12. Jhdt.)
Text und Musik: Claudia Mitscha-Eibl, 1993
Die Kälte ist ins Land gezogen,
hat die Menschen ganz vermummt.
Die Vögel sind längst fortgeflogen,
und die blieben, sind verstummt.
Frost läßt alles Grün verdorren.
Kahler Zweig erblüht nicht wieder.
Und im Schnee verweht, verloren
sind des Sommers sanfte Lieder.
Enttäuschung breitet sich auf mein Sehnen.
Fremd bin ich mir selbst geworden.
Und mit der Trauer und mit den Tränen
ist auch in mir etwas gestorben.
Bunte Bilder sind zerronnen.
Nackte Wahrheit macht mich frieren.
Wenig hat ein Mensch gewonnen
und hat doch so viel zu verlieren.
© Claudia Mitscha-Eibl, A-2100 Korneuburg
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